AVIVA-Berlin >
Public Affairs
AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 -
Beitrag vom 18.03.2009
Gender AG und AG feministAttac fordern - Frauen in der Krise sichtbar machen – Demo am 28. März 2009
AVIVA-Redaktion
Unter dem Slogan "Wir zahlen nicht für Eure Krise!" rufen zahlreiche Organisationen zu Demos am 28.03.09 in Berlin und Frankfurt auf - wo bleiben die Frauen? Geht demonstrieren, macht euch sichtbar!
AVIVA-Berlin begrüßt den Aufruf der "Gender AG" und der "AG feministAttac" von Attac Deutschland und möchte zusätzlich auf den Equal Pay Day am 20. März 2009 hinweisen, da Frauen die großen Verlierer der Wirtschaftskrise sein werden, weil sie schon bisher finanziell schlechter gestellt sind.
Noch immer liegt in Deutschland die Entgeltungleichheit nahezu unverändert bei 23 Prozent. Der europäische Durchschnitt liegt bei 17 Prozent die Frauen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Aus diesem Anlass haben sich verschiedene Wirtschaftsverbände und Frauenorganisationen zu einem breiten Aktionsbündnis zusammengeschlossen, sie wollen bundesweit am 20. März 2009 gegen diesen Missstand angehen. Mehr zum Equal Pay Day auf AVIVA-Berlin.
Hier der Aufruf der "Gender AG" und der "AG feministAttac" von Attac Deutschland:
Liebe Frauen, liebe Gender-Interessierte, liebe Organisationen,
unter dem Slogan "Wir zahlen nicht für Eure Krise!" rufen zahlreiche Organisationen zu den Demonstrationen am 28. März 2009 in Berlin und Frankfurt auf – leider bisher keine Frauenorganisation/Gender-Interessierte. Ebenso melden sie sich wenig in der aktuellen Krise zu Wort.
Doch gerade jetzt müssen wir uns einmischen! Deswegen freuen wir uns, wenn auch Ihr zu den Demonstrationen aufruft und unseren Aufruf mitunterzeichnet oder aber einen eigenen Aufruf formuliert. Denn eines stellen wir fest: In der Politik, der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte bleibt die Frage der Geschlechtergerechtigkeit fast vollständig außen vor – wer soll das ändern, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?
Die amerikanischen Frauenverbände haben darauf aufmerksam gemacht, dass die Konjunkturpakete rückwärtsgewandt sind, indem sie Dinosaurierindustrien wie die Autoindustrie schützen, statt den Menschen zu fördern und die Menschenwürde vor den Profit zu stellen. Frauenrechte werden gar nicht mehr diskutiert, weil rhetorisch die formale Gleichstellung der Geschlechter propagiert wird. Gleichzeitig werden bisherige Errungenschaften sukzessive zurückgenommen.
Wir wollen keine rückwärtsgewandte Politik, sondern eine progressive Politik, die Visionen entwickelt!
Wir wollen eine andere Welt, in der Menschen im Mittelpunkt politischer Entscheidungen stehen. Dazu gehört die unbedingte Forderung nach echter Chancengleichheit für alle Geschlechter, von Anfang an.
Geschlechtergerechtigkeit bildet die Grundlage dieser anderen Welt!
Wir wollen sichtbar machen, dass wir viele sind, dass auch Frauen nicht bereit sind, für diese Krise zu zahlen und – vor allem – dass wir eine laute Stimme haben und uns politisch einmischen.
Lasst uns am 28. März 2009 gemeinsam demonstrieren!!!
in Berlin und Frankfurt
Treffen in Berlin: 11:45 Uhr am Neptunbrunnen beim Roten Rathaus
Die Gender AG: www.attac-netzwerk.de/gender-ag
und die AG feministAttac von Attac Deutschland: www.attac-netzwerk.de/feminist-attac
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Naomi Klein – die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus
Sybille Hamann und Eva Linsinger - Weißbuch Frauen - Schwarzbuch Männer. Warum wir einen neuen Geschlechtervertrag brauchen
Christine Ockrent - Das Schwarzbuch zur Lage der Frauen